Mittlerweile ist 3D Druck ein gängiger (und dennoch nicht selbstverständlicher) Bestandteil für den Bau von Cosplay geworden. 3D Druck ist oft preislich erschwinglicher als fertige Produkte zu kaufen und man hat trotzdem noch einen „Did it myself“ Aspekt.
Der Beitrag zeigt dir die Grundlagen von 3D Druck für Cosplay und worauf du als Cosplayer achten solltest.
Übersicht
Grundlagen 3D Druck für Cosplay - Was sind Filament und Resin Drucker?
Es gibt zwei große Arten von 3D-Druck die man unterscheiden muss.
Auf der einen Seite gibt es Filament Drucker und auf der anderen Seite die Resin Drucker.
Filament Drucker sind das was man öfter sieht oder hört. Manchmal werden diese auch als PLA-Drucker oder ABS-Drucker bezeichnet, wobei PLA und ABS verschiedene Filamente bzw Materialien sind, welche vom Drucker genutzt werden.
Filament heißt dabei auf Deutsch sowas wie „Faden“ wobei zumindest in der Cosplay Community das Wort Filament schon eingedeutscht ist. Vielleicht habt ihr so einen Drucker schon mal gesehen und kennt diese Spulen auf denen das Filament aufgerollt ist.
Auf der anderen Seite gibt es Resin Drucker. Sie sind erst in den letzten Jahren richtig beliebt geworden. Manchmal bezeichnet man sie auch als DLP, LCD oder SLA-Drucker. Hierbei handelt es sich aber nur um unterschiedliche Arten wie der Drucker das Resin (auf Deutsch: Harz) aushärtet. Das Resin ist vor dem Aushärten flüssig und wird auf den Boden des 3-D Druckers gegeben.

Grundlegende Unterschiede und Arbeitsweisen
Filament 3D Drucker
Das Filament – das ja aus verschiedensten Materialien bestehen kann – z.B. PLA, ABS oder PETG – wird von dem Drucker automatisch eingezogen und an einer „Düse“ erhitzt. Dadurch wird das Filament geschmolzen. Der Druckerkopf bewegt sich dann und legt das geschmolzene Filament in der gewünschten Form auf einem Untergrund (auch „Druckbett“ genannt) ab, welches durch den Drucker erhitzt wird, damit das Material dort bleibt.
Der Drucker baut somit von unten nach oben den gewünschten Druck auf.
Wenn der Drucker richtig eingestellt ist und alles funktioniert, dann kann man den Drucker unbeaufsichtigt seine Arbeit verrichten lassen. Es entstehen bei Standardmaterialien wie PLA keine Dämpfe wie bei Resin. Wenn der Druck abgeschlossen ist, kann man das gedruckte Teil einfach aus dem Drucker nehmen, die Stützstrukturen entfernen und weiter am Druck bearbeiten – zum Beispiel schleifen und versiegeln.

PLA 3D Drucker im Test
Resin 3D Drucker
Man füllt das flüssige Resin/Harz unten in einen „Tank“. Der Boden dieses Tanks ist dabei aus einem durchsichtigen leicht elastischem Material. Am Boden des Druckers befindet sich eine Lichtquelle wie ein UV-Laser (bei SLA) oder einem Projektor (bei DLP). Dieser belichtet Millimeter genau das Resin, welches dadurch aushärtet und an einer Platte, welche sich von Oben immer ein kleines Stück bewegt haften bleibt. Die Platte fährt nun immer ein kleines bisschen nach oben, während unten immer weiter ein Teil des Resins ausgehärtet wird. Am Schluss hängt also das Modell kopfüber oben am Drucker.
Auch Resin gibt es in verschiedenen Arten, wie z.B. durchsichtiges Harz oder ABS-Like, und und und.Da Resin jedoch gesundheitsschädlich ist und auch der Dampf der beim Drucken abgegeben wird, muss man hier sowohl vor als auch nach dem Druck mit Schutzausrüstung (Mundschutz, Augenschutz, Handschuhe) arbeiten.
Hier müssen die Drucke auch im Nachgang mit reinem Alkohol abgewaschen und vollständig ausgehärtet werden. Ich habe dafür auch ein extra Tool von Creality, lasse aber dennoch gerne meine Resin Drucke noch 1-2 Tage einfach so herumliegen um auch wirklich sicher zu sein, dass alles gut ausgehärtet ist.

SLA 3D Drucker im Test
Was für ein Drucker für Cosplay?
Mittlerweile gibt es eine rießige Auswahl an 3D-Druckern. Von Billig (100€) bis teuer (3000+€) ist sicherlich alles dabei. Das gilt sowohl für Filament als auch für Resin Drucker.
Wichtig ist was genau ihr von eurem Drucker erwartet.
Ein Filament-Drucker ist ein Allrounder. Hier könnt ihr kleine bis große Sachen drucken. Die einzelnen Schichten sind hier ungefähr von 0,1mm pro Schicht bis 0,3mm pro Schicht. Um so besser der Drucker um so schneller und feiner kann er oft drucken.
Hier könnt ihr also alles von einem kleinen Drachen oder Amulett, bis zum Schwert, das aus mehreren Teilen besteht alles Drucken. Eine Mini Figur für Warhammer oder D&D ist dabei aber vielleicht nicht das richtige. Hier kommen wir nämlich zu den stärken des Resin-Printern.
Resin-Drucker sind für sehr kleine bis mittlere Sachen geeignet. Die einzelnen Schichten sind hier ungefähr bei 0,05mm. Die Ergebnisse die man damit erzielen kann sind oft sehr beeindruckend (im wahrsten Sinne des Wortes). Hier könnt ihr Minifiguren drucken, oder Figuren, welche ihr sonst im Animeshop seht. Für Cosplay bietet es sich besonders für Details an. Schöne Ohrringe, eine verschnörkelte Kette oder ein perfekter Armreif.
Jedoch ist das Drucken hier, wie oben bereits beschrieben, mit einigen Umständen verbunden. Das gesundheitsschädliche Resin ist hier der Knackpunkt. Auch die Nachbearbeitung (z.B. waschen mit reinem Alkohol) fordert einiges an Zeit und auch Geld!

Wenn du also mit 3D-Druck Cosplays herstellen möchtest, wie Masken, Schwerter oder kleinere Props, dann ist der Filament Drucker das was du suchst.
Bist du nur auf kleine Details und schöne Figuren aus, dann ist ein Resin-Drucker das richtige.
Ich hoffe dir hat die Übersicht geholfen um ein grundlegendes Verständnis für 3D-Druck im Cosplaybereich zu bekommen. Ich habe noch weiterführende Artikel, wenn du dich mit Filamentdruckern und der Nachbearbeitung von 3D-Drucken auseinandersetzen möchtest.
Denn: Ein fertiger 3D-Druck ist erst der Anfang. Danach kommt noch eine Menge Arbeit!
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